Sigismund Righini war ein Zürcher Maler und Kunstpolitiker. Er machte sich einen Namen als Maler von farbintensiven Stillleben, Landschaften und Familienbildnissen. Durch die Übernahme zahlreicher Ämter wurde er zum einflussreichsten Kunstpolitiker des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Sein grosses Engagement als Fürsprecher der Künstler und Ausstellungsmacher liessen die eigene Malerei in den Hintergrund treten und führten ihn zu seinem fulminanten Spätwerk als Farbstiftzeichner.
4. Januar 1870
Geburt von Carlo Pietro Sigismundo [Sigismund] Righini in Stuttgart, einziger Sohn des Francesco Righini (1837–1914), Baumeisters und Dekorationsmalers, und der Deutschen Katharina geb. Steinbrecher (1838–1925).
1877
Niederlassung der Familie Righini in Zürich.
1888
Erster Malunterricht bei der in Zürich wohnhaften deutschen Malerin Ottilie Wilhelmine Roederstein (1859–1937).
10.10.1888 – 13.10.1889
Kunststudium an der Académie Colarossi in Paris
1890 – 1891
Kunststudium in Florenz am Istituto di Belle Arti di Firenze.
1891 – 1892
Kunststudium in Venedig.
1893
Rückkehr an die Académie Colarossi in Paris und Bekanntschaft mit der schottischen Malstudentin Constance Macpherson (1871–1957).
29. Dezember 1893
Heirat mit Constance Macpherson und anschliessende Niederlassung im Tessin.
6. Juni 1894
Geburt der Tochter Catterina Costanza Luigia [Katharina] Righini.
1895
Niederlassung in Zürich.
1896
Erste Kollektivausstellung in Zürich. Teilnahme an der Ausstellung der Zürcher Kunstgesellschaft im Künstlerhaus.
1897 – 1902
Gründungsmitglied und Präsident der Künstlervereinigung Zürich.
1898
Einzug in das von Vater Francesco Righini erbaute Haus an der Klosbachstrasse 150. Sigismund Righini bezieht das grosszügig angelegte Atelier.
Ab 1899
Mitglied der Ausstellungskommission der Zürcher Kunstgesellschaft und von 1918–1937 Präsident derselben. In dieser Funktion kuratiert Righini zahlreiche Ausstellungen am Kunsthaus Zürich, unter anderem zu Edvard Munch (1922 und 1932), Max Liebermann (1923), Vincent van Gogh (1924), Oskar Kokoschka (1927) und Pablo Picasso (1932).
Juli 1900
Studienaufenthalt in Paris zur Weltausstellung.
Mai – Juni 1903
Studienaufenthalt in Holland und Belgien.
1904 – 1937
Präsident der Sektion Zürich der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA).
14.4. – 12.5.1907
Erste Vierer-Ausstellung mit Cuno Amiet, Hans Emmenegger und Giovanni Giacometti im Kunstmuseum St. Gallen.
1909 – 1910
Mitglied der Sammlungskommission der Zürcher Kunstgesellschaft.
1909 – 1937
Mitglied im Vorstand der Zürcher Kunstgesellschaft.
September – Oktober 1910
Reise nach England.
14.4. – 8.5.1912
Gruppenausstellung im Kunsthaus Zürich. Mit 115 gezeigten Werken ist es die zu Lebzeiten umfangreichste Präsentation seines Œuvres.
1914 – 1937
Gründungsmitglied und Vizepräsident der Unterstützungskasse für schweizerische bildende Künstler.
Ab 1916
Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission und 1923–1937 Vizepräsident derselben.
1921 – 1928
Zentralpräsident der GSMBA.
1921 – 1925 und 1935 – 1937
Gutachter für das Eidgenössische Departement des Inneren zur Überwachung der Einfuhr von ausländischen Kunstwerken in die Schweiz.
1921
Abkehr von der Ölmalerei und Hinwendung zum Farbstift.
1921
Letzte Beteiligung an einer Gruppenausstellung. IX. Ausstellung der GSMBA im Kunsthaus Zürich.
1926, 1932, 1934
Kurator des Schweizer Pavillons an der Biennale von Venedig.
24. Oktober 1937
Tod in Zürich im Alter von 67 Jahren.