«Meine Bühne ist das Papier» Inventarisierungsprojekt zu den Theaterzeichnungen von Hanny Fries
Ausgangslage
Im reichhaltigen Œuvre von Hanny Fries nehmen die Theaterzeichnungen eine zentrale Stellung ein. Rein zahlenmässig bilden sie den grössten Bestand innerhalb ihres vielseitigen Schaffens. Während Jahrzehnten hat Hanny Fries Aufführungen am Schauspielhaus und Opernhaus Zürich zeichnerisch dokumentiert. Ausgewählte Theaterillustrationen erschienen jeweils zu den Premierenkritiken in der Zürcher Tagespresse. Mit diesen Illustrationen wurde Hanny Fries berühmt. Bis heute wird ihr Name in der Öffentlichkeit in erster Linie mit den Theaterzeichnungen assoziiert. Die Zahl der Theaterzeichnungen im Bestand der Stiftung Righini-Fries geht in die Tausende. Zu jeder Aufführung fertigte sie eine grössere Zahl von Zeichnungen an. Darunter sind Skizzen, die während den Proben entstanden sind, Illustrationsvorlagen, die Hanny Fries später im Atelier aufbereitete sowie Originalillustrationen, die schliesslich in der Presse abgedruckt wurden. Hanny Fries hat mit den Theaterzeichnungen einen reichhaltigen Fundus von grosser kunst- und theaterhistorischer Bedeutung geschaffen.
Vorgehen
Die Sichtung und Erfassung dieses bedeutenden und umfangreichen Werkkomplexes ist ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt. Es bedarf einer anderen Herangehensweise als die Erschliessung einzelner Gemälde oder Zeichnungen. Es geht darum, die verschiedenen Inszenierungen zu identifizieren und die zugehörigen Zeichnungen zu Dossiers zu bündeln. Als unverzichtbares Recherchemittel dient hierfür die Inszenierungsdatenbank des Schweizer Archivs für Darstellende Künste SAPA . Auf diese Weise können die Theaterzeichnungen einer bestimmten Aufführung zugeordnet werden und die wichtigen Metadaten zum künstlerischen Personal daraus gewonnen werden.
So werden die Zeichnungen zu Aufführungsdossiers zusammengefügt, welche im Idealfall die während den Proben entstandenen Zeichnungen und Skizzenbücher, die Illustrationsvorlage sowie den Zeitungsartikel mit der gedruckten Illustration enthalten. Die Aufführungsdossiers werden chronologisch geordnet, archivgerecht verpackt und über eine Datenbank erschlossen. Inzwischen konnten 680 Inszenierungen identifiziert werden, die Hanny Fries zwischen 1950 und 1990 zeichnerisch festgehalten hat. Zum Abschluss des Inventarisierungsprojekts soll eine Ausstellung, diesen Aspekt im Schaffen von Hanny Fries angemessen würdigen.
Kontaktperson: Dr. Susanna Tschui, tschuirighini-fries.ch