
Als Plakatmotiv zur neuen Ausstellung dient das Bild «La città dolente. Die leidende Stadt» von Marianne von Werefkin, das um 1930 entstanden ist.
Das Bild zeigt eine gelb-ocker-farben leuchtende, südlich anmutende Stadt am See, die eingeklemmt ist zwischen einem düster wirkenden Bergmassiv. Die drei Frauen im Vordergrund wirken in ihrer gebückten Haltung eingeschüchtert und klein angesichts der sie umgebenden spannungsvollen Szenerie. In diesem Bild finden sich einige prägende Elemente von Werefkins Malerei: Die satten, kontrastreichen Farben – hier zum Beispiel das Gelb vor schwarzem Hintergrund -; die markanten schwarzen Konturen, die dem Bild etwas Kantiges, Hartes verleihen und die oft verloren wirkenden Figuren vor einer expressiven, dramatischen Naturkulisse. Werefkin ist hier ganz die Expressionistin – ihre Bilder sind Ausdruck innerer Emotionen und werden so zu Chiffren von etwas Übergeordnetem, Existenziellen.
Der Titel des Bildes «Die leidende Stadt» gibt Rätsel auf. Leidet die Stadt unter ihrer Topographie, unter der verschachtelten Enge und der Nähe zur steilen Felswand? Oder leiden ihre Bewohner? Ist die Gegend zu unwirtlich, die Lebensbedingungen zu hart? Die Bilder von Werefkin werfen Fragen auf und regen zum Nachdenken und Fantasieren an. Zu entdecken ab 27. August bei uns im Atelier Righini Fries!