
Wir sagen: «Grazie e arrivederci Ascona!» Die 55 Bilder von Willy Fries, die im Museo Comunale d’Arte Moderna Ascona ausgestellt waren, sind wieder zurück in ihrem angestammten Domizil.
Zusammen mit ihnen reisten auch rund 20 Werke von Marianne von Werefkin nach Zürich. Der Dialog, den Werefkin und Fries in Ascona begonnen haben, findet ab 27. August seine Fortsetzung in der Ausstellung «Jedes meiner Bilder bin ich. Marianne von Werefkin und Willy Fries – ein Dialog» im Atelier Righini Fries.
Wie kam es zu diesem Dialog? Den Frühsommer 1921 verbrachte Willy Fries mit seiner jungen Familie in Ascona. Dort lernte er die «von Geist und Temperament sprühende» Malerin Marianne von Werefkin kennen. Noch 30 Jahre später erinnerte er sich sehr lebhaft an diese Begegnung. So schrieb er in seinen Lebenserinnerungen: «Besonders interessante Erlebnisse bot die fast drei Monate währende Niederlassung in Ascona. […] Wir lernten ausgezeichnete Künstler und manche kauzige Menschen kennen. […] Tolllustige Hausbälle haben wir mitgemacht und wie oft sind wir mit Werefkin bis tief in die Nacht hinein in einer Weinschenke oder auf einem Mäuerchen am See gesessen und haben über Kunst und Leben diskutiert.» Und er schloss seine Ausführungen mit den Worten: «Es war eine unvergesslich schöne Zeit!» Nach seiner Rückkehr nach Zürich, blieben sie in Kontakt und schrieben sich Briefe. Während die Briefe von Marianne von Werefkin im Archiv der Stiftung Righini-Fries aufbewahrt werden, sind die Gegenbriefe von Willy Fries leider nicht erhalten geblieben. Die Äusserung in seinen 1957 verfassten Lebenserinnerungen stellt daher eine wichtige Quelle dar.
Das obige Bild der Häuserfront an der Seepromenade von Ascona malte Willy Fries vermutlich direkt vor Ort «en plein air». Das legen das handliche Format von 20 x 27 cm und die gewählte Öl-auf-Karton-Technik nahe. Unter dem Eindruck des hellen Lichts des Südens und der Begegnung mit Werefkin entstand eine Impression von fröhlicher Farbigkeit.