
Am 29. April ist Welttanztag! Passend dazu die Lithografie «Exercices» von Hanny Fries, die Balletttänzerinnen beim Training zeigt.
Hanny Fries hat in den 1960er und 1970er Jahren viele Ballettaufführungen am Opernhaus Zürich dokumentiert. Während den Proben hatte sie auch Gelegenheit, die Tänzerinnen und Tänzer beim Aufwärmen zu beobachten. Daraus kompilierte sie diese wirblige Ballettübungsszene.
Initiiert wurde der Internationale Tag des Tanzes vom Komitee des Tanzes des Theater Institutes (ITI, UNESCO) im Jahre 1982 – vor genau 40 Jahren – um den Tanz als universelle Sprache in der Welt zu würdigen. Als Datum legte man den Geburtstag des Choreographen Jean-Georges Noverre (1727–1810) fest, der als Gründer des modernen Balletts gilt. Ganz im Geiste der Aufklärung kämpfte Noverre gegen die Erstarrung und Prachtentfaltung des höfischen Balletts, gegen Reifröcke und Perücken. Er plädierte für Natürlichkeit und Expressivität im Tanz und vertrat die Überzeugung, dass im Ballett ein dramatisches Geschehen (Handlungsballett) gezeigt werden muss, ohne in «Divertissements», das heisst in belanglosen Tanzszenen, zu verflachen. Seine «Lettres sur la danse» von 1760 gehören zu den bedeutendsten theoretischen Schriften über das Ballett.