![Sigismund Righini: [Ohne Titel] Blühender Obstbaum, 1901, Öl auf Leinwand, Inv.Nr. SR 308. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich Sigismund Righini: [Ohne Titel] Blühender Obstbaum, 1901, Öl auf Leinwand, Inv.Nr. SR 308. Foto: Reto Pedrini © Stiftung Righini-Fries Zürich](https://www.righini-fries.ch/wp-content/uploads/2022/04/SR_308-656x1024.jpg)
Knorrig und windschief steht er da, doch seine Blüten entfalten ihre ganze Pracht: der Obstbaum, den Sigismund Righini 1901 auf den unbebauten Wiesen gemalt hat, die sich damals noch hinter seinem Haus am Zürichberg erstreckten.
Eine mächtige Wolke streift den blauen Himmel – weisse, gelbe und zartrosa Farbtupfer verwandeln die grüne Wiese in ein Blumenmeer. Da die Leinwand zu kurz geraten ist, malte Righini einfach auf dem darunterliegenden Karton weiter. Der Übergang zwischen Karton und Leinwand ist als feiner Strich mitten durch die Wiese zu erkennen.
Die Zeit der Obstbaumblüte empfinden wir Menschen als besonders schön und farbenfroh. Sie signalisiert uns: der Frühling ist da! Doch auch für die Natur ist sie von grosser Bedeutung, da sich Bienen und andere Insekten wieder auf Nahrungssuche begeben können. Als Erstes blühen die Steinobstsorten. Wie der Name verrät, handelt es sich hierbei um alle Obstsorten, die einen Stein enthalten, zum Beispiel Aprikosen, Zwetschgen und Kirschen. Steinobstblüten werden hauptsächlich durch Hummeln bestäubt. Diese halten kältere Temperaturen besser aus und können somit schon früher im Jahr ab März oder Anfang April aktiv sein. Die Blüte des Steinobstes geht direkt über in die des Kernobstes. Dies passiert Mitte April oder Anfang Mai. Das ist demnach die Zeit der Apfel- und Birnenblüte. Den Abschluss des Frühlings oder Beginn des Sommers, je nach Perspektive, bildet schliesslich die Holunderblüte.