Leuchtend rote Gartenanemonen zieren das Plakat zur neuen Ausstellung «Dinge auf der Fläche». Sowohl Sigismund Righini wie auch Willy Fries haben diese Blumenart für ihre Stillleben erwählt.
Möglicherweise wuchsen die Anemonen im Garten ihres Hauses an der Klosbachstrasse 150. An den Anemonenbildern kann man sehr schön die unterschiedlichen Herangehensweisen und Bildsprachen der beiden Maler nachvollziehen. Sigismund Righini verlockten die Komplementärfarben der Blume: das Rot der Blüten und die blauschwarzen Staubfäden in der Mitte. Er unterstrich diesen Kontrast noch, indem er die Blumen in einer blauen Vase vor einen satten grünen Hintergrund arrangierte. Das Blumenbouquet ist in einem schrägen Blickwinkel von rechts oben gemalt, sodass sich die Blüten zu den Betrachtenden hinzuneigen scheinen.
Willy Fries wählte ein subtileres Kolorit mit Ton-in-Ton-Farben. Die Perspektive auf den Gegenstand ist klassisch von vorne gehalten. Die Vase steht auf einer geraden Fläche vor einem Hintergrund, der durch die leichte Drapierung sehr plastisch wirkt. Neben roten Blüten, hat Willy Fries auch weisse und violette Blüten in einer ausgewogenen Farbmischung gemalt. Die Vase reflektiert einen durch ein imaginäres Fenster fallenden Lichtstrahl. Willy Fries’ Stillleben beeindrucken durch ihre präzise und realitätsgetreue Wiedergabe. Ob Righinis Farbenrausch oder Willy Fries’ Trompe-l’œuils: beide Umsetzungsformen lassen die Magie der Dinge erahnen.