
Wenn schon der diesjährige Sommer nicht so recht in die Gänge kommen will, dann wollen wir uns wenigstens an den Badeszenen von Willy Fries erfreuen.
Mit lockerer Hand aufgetragen, entwirft er ein plastisches Bild des sommerlichen Trubels in einem Strandbad am See. Ob sich die adrette Dame im rosa Badkleid bei dem, in ein weisses Frotteetuch eingehüllten Herrn, nach der Wassertemperatur erkundigt? Und worüber unterhalten sich wohl die beiden mit Anzug und Hut bekleideten Herren? Sie sehen jedenfalls nicht so aus, als würden sie sich gleich ins Wasser stürzen wollen. Sie beobachten lieber die pittoreske Szenerie. Willy Fries hat in seinen Genreszenen häufig die Figur des scheinbar unbeteiligten Zuschauers oder Beobachters eingebaut. Oft etwas abseitsstehend oder den Bildbetrachtern den Rücken zuwendend, bildet die Figur den ruhenden Pol im Gewirr: ein Flaneur, der beobachtet und Eindrücke sammelt und der vielleicht ein Alter Ego des Malers ist.