Sind Sie schon in Ferienlaune oder möchten Sie sich von uns in diese versetzen lassen? Zum Beispiel mit diesem wunderbaren Bild der berühmten Küstenformation von Torquay in Südengland von Sigismund Righini.
Im Spätsommer 1910 reiste die dreiköpfige Familie Righini für gut einen Monat nach England. Sie machten Urlaub und besuchten die Verwandtschaft von Frau Righini, geborene MacPherson. Wobei Urlaub in erster Linie Ehefrau und Tochter machten, wohingegen sich Sigismund Righini in einen richtiggehenden Schaffensrausch stürzte. Vorbereitend hatte er sich eine grosse Zahl Malkartons von 18 x 24 cm für seinen Malkasten zuschneiden lassen. Damit durchstreifte er die südenglische Landschaft und malte direkt «en plein air». Es gab Tage, an denen er gleich mehrere Bilder malte. Dies lässt sich an den oft taggenauen Datierungen ablesen. Auch die Reiseroute der Righinis lässt sich anhand von Tagebuchnotizen der Tochter Katharina und Righinis Bildern recht gut rekonstruieren.
Am 31. August 1910 kamen sie mit dem Dampfboot in Folkestone an, seekrank von der Überfahrt, wie die sechzehnjährige Katharina in ihrem Tagebuch schreibt: «Elend and seasick taumelten wir aus dem Schiff.» Bei Onkel Jack erholte man sich einige Tage, während Righini im alten Hafen und auf den Klippen erste einprägsame Motive fand. Dann reiste man nach London. Righini malte dort mindestens vier Bilder. Weiter ging die Reise in die Gegend von Exeter. Während mehreren Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten arbeitete Righini im Dartmoor, wo eine fulminante Serie der Moorlandschaft entstand. Schliesslich zog es die Righinis an die «englische Riviera», nach Exmouth und Torquay. Letzteres ist eine Küstenstadt mit Sandstränden, steilen Klippen und einer charakteristischen Küstenformation, der «natural arch», die auch «London Bridge» genannt wird.
Ein pittoreskes Motiv, das viele Künstler und Fotografen inspiriert hat. Righinis Version besticht durch ihre Farbigkeit und die Wiedergabe der leichten Wellenbewegungen und Reflexionen des Wassers.
Und, haben wir Ihr Reisefieber geweckt? Vielleicht machen Sie es Righini nach und bringen von Ihrer nächsten Reise auch ein paar eigenhändig gemalte Impressionen mit?