
Mit Pinsel, Tusche oder Bleistift: Im zweiten Teil unserer Folge über die an der NewKammer-Ausstellung beteiligten Kunstschaffenden, stellen wir drei Künstler:innen vor, die sich vornehmlich mit Malerei und Zeichnung beschäftigen.

Der auf dem Boden kauernde Mann ist über etwas zutiefst erschrocken, was wir Betrachtende nicht zu sehen bekommen. Wir sehen nur dessen Reaktion – die kauernde, abwehrende, sogar angriffsbereite Haltung. Auch die stehende Dame scheint wie erstarrt. Das Vorher und Nachher können die Betrachtenden selber hinzuerfinden. Die Bilder von Valentin Rilliet sind narrativ, sie erzählen mehrdeutige Geschichten. In seiner künstlerischen Praxis manifestieren sich sichtbare Vermischungen von Mythologien, Volksmärchen, Symbolik und historischen Ereignissen. Ihnen wohnt ein magischer Realismus inne, der aber immer wieder durchbrochen wird. valentinrilliet

Es ist ein Blickfang in der aktuellen Ausstellung: Das grossformatige, abstrakte Bild von Shannon Zwicker. Es trägt den Titel «Your touch echoes on my skin» und gibt damit den Betrachtenden einen zusätzlichen Hinweis für die Deutungsebene. In ihrer Bildsprache erprobt die Malerin alternative Darstellungsformen von Körpern. Sie arbeitet gerne mit Farbschichten und Überlagerungen. Durch das Auftragen von Farbschichten, verändert sich die Textur der Bildoberfläche. Auch die menschliche Haut besteht aus verschiedenen Schichten und reagiert unterschiedlich auf Berührungen. shannon_zwicker

Der Künstler Jorim E. Huber arbeitet gerne in Serien. Variationen eines Themas geben ihm die Möglichkeit, dieses aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Die in der Ausstellung gezeigten Bleistiftzeichnungen, sind die ersten einer neu begonnen Serie zum Motiv des Zaunes. Zäune begrenzen, hegen ein, definieren das Innen und das Aussen, sie schützen und schliessen gleichzeitig aus. Huber geht oft von bestimmten Begriffen aus und lotet deren Bedeutungsebenen und sozialen Konnotationen aus. «Begriffe sind erworbene Gewohnheiten, Dinge voneinander zu unterscheiden. Etwas als etwas zu sehen. Wissen wird in einem gemeinsamen Rahmen entwickelt. Es ist weder in seinem Ursprung noch in seiner Wirkung neutral.» j-e_zukunft