Nach München!Das Frühwerk des Malers Willy Fries (1881–1965)
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich machte sich Willy Fries gegen den Willen seiner Eltern nach München auf, um an der berühmten Kunstakademie seine Ausbildung fortzusetzen. Im München der Jahrhundertwende fand er viel Inspiration und ein Milieu von Gleichgesinnten. Er blieb als freischaffender Maler und Porträtist in der Isarstadt und übernahm verschiedene Kopieraufträge, die ihn unter anderem nach Holland und Spanien führten. Nach einer unglücklichen Liebesgeschichte, aber mit wertvollen künstlerischen Erfahrungen im Gepäck, kehrte er Ende 1908 nach Zürich zurück und etablierte sich als gefragter Porträtmaler und Spezialist für nuancenreiche Genreszenen.
Nachdem das Atelier Righini Fries vergangenes Jahr das Frühwerk von Hanny Fries zeigte, widmet es sich in seiner aktuellen Sonderausstellung der frühen Schaffensphase ihres Vaters, die den Zeitraum von 1900 bis 1915 umfasst. Seine Bilder verraten die Prägungen der Münchner Schule und beeindrucken durch ihre Plastizität und Subtilität. Die Porträts sind ausdrucksstark wie diejenigen von Karl Stauffer-Bern, und die Stadtlandschaften wirken erstaunlich modern.
Kuratoren: Guido Magnaguagno, Susanna Tschui
Begleitinformation zur Ausstellung