LungomareDie Frankreich- und Italienimpressionen der Hanny Fries
Als Hanny Fries (1918–2009) nach ihrer Trennung von Ludwig Hohl im Jahre 1949 von Genf nach Zürich zurückkehrte, lernte sie den Bildhauer Hans Aeschbacher kennen, der sie auf sein Anwesen in der Provence einlud. Dort entdeckte sie ihre zeichnerische Passion für die Riviera und das Meer. In den kleinen Meerhäfen, den Bars, den Uferpromenaden und den Badestränden fand Hanny Fries ihre Motive und schuf vor Ort eine Vielzahl an Zeichnungen und Aquarellen, die einen umwerfenden Charme verströmen. Die ganze Leichtigkeit des Sommerlebens vermählt sich mit ihrem spontanen Stift, der alles aufzeichnete, was ihre Augen und ihr Herz erfreute. Auch als sich später ihre Reiseziele in Richtung Italien verlagerten, besonders in ihr geliebtes Castiglione della Pescaia in der Toskana, entstanden maritime Szenen voll stiller Poesie und sanfter Ironie. Dabei hegte Hanny Fries wenig Interesse für klassische Sehenswürdigkeiten – ihr war der banale Alltag Seherlebnis und Lebensfreude in einem.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Hanny Fries werden im Atelier Righini Fries erstmals eine dichte Fülle an Tusche- und Bleistiftzeichnungen aus Frankreich und Italien gezeigt. Die Ausstellung erzählt mit leiser Wehmut von vergangenen Sommern des Südens und des «dolce far niente» am Meer.
Kuratoren: Guido Magnaguagno, Susanna Tschui