Jedes meiner Bilder bin ichMarianne von Werefkin und Willy Fries – ein Dialog
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Marianne von Werefkin (1860–1938), charismatische Dame von Welt, Mitglied der «Blauen Reiter» und Schöpferin mystisch-expressiver Bilder. Willy Fries (1881–1965), geschult am realistischen Stil der Münchner Akademie, etablierter Zürcher Porträtmaler und aufmerksamer Chronist der bürgerlichen Gesellschaft. Diese beiden Künstlernaturen trafen sich im Frühsommer 1921 in Ascona, dem legendären Tessinerdorf am Fusse des Monte Verità. Die Begegnung muss eine besondere Resonanz ausgelöst haben, führte sie doch zu einem innigen und freundschaftlichen Briefwechsel. «Es ist ein grosses Glück sich so zu finden, wie wir es getan», schrieb Werefkin ihrem jüngeren Malerkollegen. Diese Briefe sind Ausgangspunkt einer aussergewöhnlichen Ausstellung, in der Bilder der beiden in einen spannungsreichen Dialog gebracht werden. Im Zentrum stehen Werke von Ascona und Umgebung sowie solche, die motivische Berührungspunkte aufweisen: urbane Landschaften, die Welt der Arbeiter, Szenen der Freizeit- und Festkultur. Werefkin und Fries teilten eine wache Beobachtungsgabe und eine Unbeirrtheit, mit der sie ihren eigenen Weg verfolgten.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museo Comunale d’Arte Moderna in Ascona, an dessen Gründung vor 100 Jahren Marianne von Werefkin massgeblich beteiligt war. Bis 15. August war dort die Ausstellung «Marianne Werefkin e Willy Fries. Due visioni a confronto. 100 anni del Museo di Ascona» zu sehen. Zu den Ausstellungen in Ascona und Zürich erscheint ein reichbebilderter Katalog mit einer Edition der bislang unpublizierten Briefe.
Kuratoren: Guido Magnaguagno, Susanna Tschui
In Zusammenarbeit mit:
Flyer zur Ausstellung
Begleitprospekt zur Ausstellung
Plakat zur Ausstellung