Dinge auf der FlächeStilllebenmalerei von Sigismund Righini, Willy Fries und Hanny Fries
Hanny Fries mochte den Ausdruck «Stillleben» oder die französische Bezeichnung «nature morte» nicht, sondern bevorzugte den schlichten Oberbegriff «Dinge auf der Fläche». Für sie waren es keine leblosen Objekte, die es zu arrangieren galt, sondern Alltagsgegenstände, denen Poesie und Ausdruckskraft innewohnten. Ob Trichter, Kannen oder Brioches: Hanny Fries fügte die oft zufällig aufgefundenen Dinge zu Kompositionen, die bis an die Abstraktion heranreichten.
Auch ihr Vater Willy Fries und ihr Grossvater Sigismund Righini hatten sich mit der Gattung des Stilllebens beschäftigt und ganz eigene malerische Zugänge gefunden. Für Righini war es ein Experimentierfeld für die Verwendung von Farbe, Kontrast und ungewohnten Perspektiven. Das «Stillleben in Gelb» (1908) und die «Roten Kirschen auf rotem Grund» (1909) markieren Höhepunkte in seinem Schaffen.
Während Sigismund Righini fast ausschliesslich Früchte und Blumen darstellte, bediente sich Willy Fries eines bunten Fundus an Objekten – von Holzspielzeugen bis zu ausgestopften Vögeln. Sein Interesse galt einem sorgfältigen Arrangement und einer möglichst authentischen Wiedergabe. Seine Bilder sind «Trompe-l’œils», Augentäuschungen, von stupender Plastizität.
Die Ausstellung «Dinge auf der Fläche» versammelt rund 40 Gemälde des Malertrios, darunter Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen. Sie erlaubt einen spannenden Blick auf ein oft vernachlässigtes Genre und dessen unterschiedliche malerische Umsetzungen.
Kuratoren:
Guido Magnaguagno, Susanna Tschui
Flyer zur Ausstellung
Begleitprospekt zur Ausstellung
Plakat zur Ausstellung